Spritzige Typen mit sozialer Ader

(18.11.2016)

Gesundheits- und Krankenpfleger müssen nicht mehr nach dem Sinn suchen.

Dass Krankenpflege mehr ist als Infusionen legen und hilfsbedürftige Patienten waschen, erfuhren die Besucher des Tags der offenen Tür in der Berufsfachschule für Krankenpflege. An den Mitmach-Stationen gab es viele neue Seiten des abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Berufs zu entdecken. Blinddarm-Gummiwürmer operieren war ebenso beliebt wie ein Plastikherz anfassen oder ein Stirnimplantat einsetzen. „Krankenpflege ist echtes Leben“, meinte eine Besucherin. Zur weiteren Orientierung bietet das Klinikum St. Elisabeth Interessierten die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren.

Der Klinikalltag mit Geburten, Leistenbrüchen und Herzinfarkten kann Stärken und Talente zum Vorschein bringen. Realschülern und Gymnasiasten mit sozialer Ader bietet die sinnerfüllende Arbeit am Krankenbett eine berufliche Perspektive. Interessenten können sich jederzeit für eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger bewerben. Sie werden dann zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Ausbildungsbeginn ist jedes Jahr am 1. Oktober. Seit 2015 ist es möglich, die Pflegeausbildung mit einem dualen Studium zu verbinden. Partner des Klinikums ist die Technische Hochschule Deggendorf.

„Willkommen im Operationssaal.“ Zwei junge Frauen mit 3-D-Brillen verfolgen am Bildschirm, wie ein Leistenbruch mit Netz versorgt wird. 

Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger erfolgt auf hohem Niveau. Davon konnten sich die Besucher im neuen „Skills-Lab“ überzeugen. Es handelt sich dabei um eine hochmoderne Simulationseinrichtung, in der die Schüler pflegerische Arbeiten trainieren können. Möglich ist dies dank einer High-Tech-Puppe. Sie hat einen Puls, kann husten und sogar sprechen. An ihr lernen die Auszubildenden, Dauerkatheter zu legen und Verbände zu wechseln - ganz ohne Angst, etwas falsch zu machen. „Das Training ist ganz locker. Es gibt keine Noten“, erklärte Pflegepädagogin Beatrice Landschulze. Vom Regieraum aus werden die Tätigkeiten pädagogisch betreut. „Das ist kein langweiliger Job“, sagte ein sichtlich beeindruckter Besucher.

Weitere Ausbildungsmöglichkeiten am Klinikum St. Elisabeth sind der Medizinische Fachangestellte sowie der Medizinisch-technische Radiologie-Assistent. Bei Führungen lernten die Besucher die Notaufnahme mit ihren Fachabteilungen kennen und blickten hinter die Kulissen einer Station. Die 19-jährige Laura Lorenz hat bei einem Jahrespraktikum in Notaufnahme und Unfallchirurgie des Klinikums St. Elisabeth Feuer gefangen. Ihre Bewerbung für eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger ist bereits abgeschickt. „Mir gefällt die Arbeit mit Menschen. Es ist schön, helfen zu können. Man fühlt sich dann so nützlich“, begründet sie ihre Berufswahl.