Neue Schulleiterin in Schwandorf

(01.03.2023)

Elena Tsiampales ist seit 1. März die Leiterin der Berufsfachschule für Krankenpflege.

Zu diesem Anlass haben wir sie zum Interview getroffen und über ihre Motivation und ihren Werdegang gesprochen. Das Interview führte Michael Vogl. 

Herzlich Willkommen in Schwandorf. Können Sie sich bitte in ein paar Sätzen vorstellen?
Ich heiße Elena Tsiampales und bin 31 Jahre halt. Nach meinem Abitur habe ich eine Pflegeausbildung absolviert und im Anschluss daran berufsbegleitend mein Bachelor- und Masterstudium abgeschlossen (sowie diverse Weiterbildungen). Während meiner Studienphase war ich als Pflegefachkraft in der Neurologie tätig und habe nebenbei als Lehrkraft gearbeitet. Derzeit arbeite ich an meiner Dissertation. Ein steiniger Weg! Da ich vieles parallel gemacht habe, würde es den Rahmen sprengen, alles zu verschriftlichen – bei Fragen dürfen Sie jederzeit gerne auf mich zukommen! ;-)

Warum haben Sie sich entschieden, Lehrerin zu werden?
Lustigerweise habe ich mich selbst nicht bewusst dafür entschieden, da ich sonst Pflege-, Medizinpädagogik oder dergleichen studiert hätte. Ich wurde von meiner damaligen Schulleiterin kontaktiert und gefragt, ob ich nicht nebenbei als Lehrkraft bei ihnen anfangen möchte. Bisher fühle ich mich sehr wohl in meiner Rolle und habe noch keinen einzigen Tag bereut. 

Was ist Ihnen aus Ihrer eigenen Schulzeit noch in besonderer Erinnerung geblieben? Woran erinnern Sie sich gerne und woran nicht so gerne?
Meine eigene Schulzeit (in der Regelschule) würde ich als sehr spannend beschreiben. Prinzipiell muss ich sagen, dass ich immer sehr gerne in die Schule gegangen bin und enorm wissbegierig war. Ich habe meine Ziele immer auf Umwegen erreichen müssen, aber ich habe sie erreicht. Es gab Lehrkräfte, die immer an mich geglaubt haben und dafür bin ich ihnen auch bis heute dankbar. Andererseits empfand ich das Schulsystem immer als sehr starr und teilweise festgefahren. Die individuellen Stärken und Schwächen des Einzelnen für einen positiven Lernerfolg zu nutzen, habe ich bis zum Abitur vermisst. In der Ausbildungszeit und während des Studiums durfte ich eine andere Seite kennenlernen: Innovative (Lern-)Strategien und ein dynamisches Miteinander, davon war ich sehr beeindruckt. Man lernt eben ein Leben lang! 

Mit welcher Motivation haben Sie sich für den Posten der Schulleitung beworben?
Meine größte Motivation: Die Auszubildenden sollen eine hervorragende Ausbildung genießen und sich immer wieder gerne daran erinnern, wie es damals in der Schule war. Lernen soll nicht als quälende Pflicht angesehen werden – es soll Spaß machen, denn dann lernt es sich auch viel leichter. Zudem ist es mir sehr wichtig, einen Beitrag für den Gesundheits- und Pflegesektor zu leisten und den Pflegeberuf wieder attraktiv zu gestalten. Dies gelingt meiner Meinung nach unter anderem mittels einer qualitativ hohen Ausbildung. 

Als Schulleiterin hat man vielfältige Aufgaben – Finanzverwalterin, Personalchefin, Organisatorin, Pädagogin, Vermittlerin zwischen den „Fronten“ und manchmal sogar Seelsorgerin? Wofür schlägt ihr Herz besonders?
Jede Aufgabe hat ihren eigenen Charme. Da ich nicht gerne ausschließlich monotone Tätigkeiten ausübe, ist mir ein vielfältiges Aufgabenspektrum sehr wichtig. Was ich besonders gerne mache: neue innovative Projekte/Konzepte planen beziehungsweise begleiten; kurz gesagt: Projekt- und Qualitätsmanagement. Zudem arbeite ich unwahrscheinlich gerne mit den Auszubildenden, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. In meiner bisherigen beruflichen Karriere war ich immer der "zentrale Anker für die Auszubildenden". Die Sorgen und Nöte des Einzelnen oder manchmal auch einer ganzen Klasse zu bearbeiten, ist meiner Ansicht nach eine sehr wichtige Aufgabe, die mir ebenfalls viel Freude bereitet. Ich sehe gerne die kleinen Erfolge des Alltags. 

Gab es schon Berührungspunkte mit den neuen Schulleitungskolleg:innen?
Selbstverständlich. Schulleitungen tauschen sich häufig auf Besprechungen oder im Rahmen von Kooperationen gemeinsam aus.

Was sind Ihre Ziele im neuen Amt? Haben Sie schon konkrete Themen im Blick?
Step by step. Erstmal ankommen und einen Gesamtüberblick verschaffen. Natürlich habe ich aber schon das eine oder andere Thema im Blick.

Wie kann man den Pflegeberuf wieder attraktiv machen? Oder ist er gar nicht unattraktiv?
Per se liegt es nicht primär am Beruf an sich. Natürlich sehe ich hier einen Optimierungsbedarf, aber das ist nicht das Hauptproblem. Vielmehr sind es die Rahmenbedingungen, die den Pflegeberuf unattraktiver erscheinen lassen. Unter dem Begriff "Rahmenbedingungen" meine ich alle Ebenen, die dieses Arbeitsfeld betreffen – also von der Makro-, über die Meso-, bis hin zur Mikroebene. 

Wo finden Sie privat einen Ausgleich zu Ihrer Arbeit?
Ich bin ein sehr aktiver Mensch und habe einen großen Freundeskreis. Mein wichtigster Ausgleich ist jedoch das Verreisen. Da fliege ich aber auch gerne mal alleine um die Welt – dabei lernt man viel von und über sich selbst. Sehr empfehlenswert! 

Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: "Ich wünsche mir Auszubildende, die …“
… authentisch und mutig sind, sich auf neue Dinge einzustellen. Ich freue mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit und wünsche uns einen tollen Start!