„Man kommt sich richtig abgeschirmt vor“

(10.12.2018)

Berufsfachschüler für Krankenpflege haben Selbsterfahrungen im Alterssimulationsanzug gesammelt

Die Examensklasse 2016/19 hat im Selbstversuch einen Alterssimulationsanzug getestet. Dieser bietet Jüngeren die Möglichkeit, in die Erfahrungswelt älterer Menschen einzutauchen. Mit großer Neugierde wurden die einzelnen Bestandteile ausgepackt, angelegt und getestet.

Mit einer Gewichte-Weste sowie Gewichten an den Armen und Beinen lassen sich zum Beispiel die Anstrengung und Schwerfälligkeit andeuten, die vor allem beim Treppensteigen deutlich spürbar wird. Eine Halskrause sorgt für eine eingeschränkte Kopfbeweglichkeit, so muss dann häufig der ganze Oberkörper gedreht werden, um in die gewünschte Position zu kommen.

Vom Grauen Star bis hin zu Eintrübungen und Gesichtsfeldeinschränkungen lassen sich sehr real diverse optische Einschränkungen nachspüren. Diese wurden von der Klasse als massiv bewertet. Bandagen für die Knie- und Ellenbogengelenke und Fahrradhandschuhe  mit Verstärkungen an den Fingergelenken lassen erahnen, dass es noch zusätzlicher Muskelkraft bedarf, um sich in gewohntem Maße zu bewegen.

Zur Simulation einer zittrigen Hand, dem sogenannten Tremor, gab es etwas Spezielles: dünne Handschuhe, die mit elektrischen Impulsen angesteuert werden können und so für ein diffuses Muskelzucken sorgen. Das fanden viele  Mitschüler erschreckend, wie einschränkend ein Tremor bei feinmotorischen Verrichtungen sein kann.

Einig ist sich die Klasse, dass es sich bei diesem Alterssimulationsanzug um ein gewinnbringendes Instrument für die Pflegeausbildung handelt.  

Einzelne Stimmen:

  • „Man kommt sich richtig abgeschirmt vor!“
  • „ Echt schwierig, da noch irgendwie an einer Konversation teilzunehmen.“
  • „Die Details fallen weg, die Gesichter sind unkonkret.“ (Bezug nehmend auf den grünen Star)

Klasse 2016/19 der Berufsfachschule für Krankenpflege